Bericht von der Traditionsregatta

Traditionen sind etwas, was in Bayern hochgeschätzt wird! Und wenn sich eine Regatta dann noch Traditionsregatta nennt, dann ist das schon fast ein Muss an dieser Regatta teilzunehmen. Und so kamen, nach Jahren des Aussetzens dieser Regatta, viele die es schon kannten, aber auch einige Neue, die es nun erleben durften. Ja was soll man nun sagen. Ein Wetter wie aus einer Postkartenidylle und eine Clubanlage, die keine Wünsche offen lässt.

Perfekt organisierte Vorstartverpflegung und eine launige Einstimmung auf den Tag durch den umsichtigen Wettfahrtleiter ließen uns einen schönen Tag erwarten. Wenn da nur der Wind nicht so elendiglich sparsam gewesen wäre und so ging es mit etwas Verspätung auf die Bahn.

Apropos Bahn.  Da gibt es ja die Besonderheit des 4 Tonnen Kurses, die es dem Wettfahrtleiter ermöglicht, permanent den vollen „Landservice“ genießen zu können, da er seine Zeit nicht auf schwankenden Planken absitzen muss. Dies ist sicher für die Rekrutierung der Crew sehr förderlich, barg aber für die Segler den kleinen Nachteil, das die allseits geschätzte lange Startlinie die Sicht auf die „postkartengroßen“ Flaggen nicht gerade einfach machte. Nachdem die Bahnangabe sehr gut lesbar war scheint mir deren Größe als das richtige Maß für die zukünftigen Flaggensignale.

Der erste Start war ob der Windsituation wenig dynamisch und nach einem stellenweise mehr abgehungerten, denn gesegelten Lauf hatte der Wind ein Einsehen und die Motivation der Segler im einsetzenden Wind war am Start zur zweiten gut zu spüren. Gefühlt alle wollten perfekt an der Boje starten und die „Freudenschreie“ sollen auch auf dem Steg der Wettfahrtleitung noch gut und detailliert verständlich gewesen sein. Das Startprozedere wurde dann zur besseren Übung gleich noch einmal wiederholt und im zweiten Anlauf klappte es dann nahezu problemlos und es war eine schöne Wettfahrt.

Tradition ist in Bayern immer mit Essen verbunden und so wurde uns zu vorgerückter Stunde ein opulentes Menü kredenzt. Bayrisch zünftig und ganz wichtig: mit Nachtisch. Was will man mehr, wenn man weibliches „Personal“ an Bord hat. Natürlich hatten viele der „Alten“ auf die Fischverpflegung aus alten Zeiten „gespechtet“ aber Braten, Knödel, Soße als der Bayrische Akkord für Völle, Wohligkeit und Spannung am Hosenbund lies die Stimmung steigen. Die launigen Worte des Wettfahrtleiters zur Ehrung waren perfekt gewählt und gegen 20:00 leerte sich die „Festhalle“ und zufriedene Segler verließen die schöne und gut organisierte Veranstaltung um dem abendlichen Fußball Gott zu huldigen.

Doch immer wenn es perfekt scheint, und alle sich sagen, es ist alles gut gelaufen, und die Dankesworte an alle Beteiligten, Helfer und Gönner gesprochen sind. Dann kann es doch noch zu einem Fehler gekommen sein und so war es. Natürlich unabsichtlich, aber im Ergebnis ganz oben entscheidend. Nach Studium der Einlaufzeiten wurde erkannt, das da wohl eine Zeit nicht stimmen konnte und so kam es zu einer korrigierten Liste, die in Abweichung von der verteilten Ergebnisliste nun im Netz steht. Auf das Tauschen der sehr schönen Krügerl von Platz 2-4 können wir wohl verzichten denn der Geschmack des Inhalts ist nicht im mindesten von der Aufschrift abhängig und bei Krügen kommt es doch immer auf genau diesen Inhalt an. Ja es war knapp und deshalb gleich vier Verschiebungen wegen einer Zahl.

Gratulation dem Sieger vom DSC, der die von Wettfahrtleiter so schön beschriebene Tradition, dass „wenn man schon nicht mehr damit rechnet, doch ein Jollenkreuzer auftaucht“ in sehr beeindruckender Weise bestätigt hat.

Danke dem Verein und seinen Mitgliedern für die freundliche Aufnahme.

Stephan Kaiser GER 441